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21. August 2024
Balletttänzer, seit 2013 am Palast
Ein typischer Tag im Ballett beginnt mit dem klassischen Training. Meistens bin ich schon etwas früher im Palast, um mich in Ruhe aufzuwärmen. Im Anschluss an das Training haben wir eine Durchstellprobe, um bei eventuellen Umbesetzungen, Änderungen der Choreografie vorzunehmen. Danach haben alle Tänzer:innen eine längere Pause, sodass ich erst wieder gegen 18 Uhr ins Haus komme, um mich für die Grand Show zu schminken. Diese sehr ruhige Beschäftigung hilft mir, mich auf den bevorstehenden Auftritt vorzubereiten. Nach dem Schminken wärme ich mich erneut auf, da viel Zeit seit dem Training vergangen ist. Die Aufwärmung variiert je nach Acts und Songs, die ich am Abend tanze. Wir alle können mehrere Choreografien aus der Show, um flexibel einsetzbar zu sein. Zum Schluss wünschen wir uns allen eine „schöne Show“, bevor wir als Ensemble die Bühne betreten.
Konzentration ist für mich persönlich das Wichtigste. Ich ziehe es vor, frühzeitig im Palast anzukommen, sei es für Proben oder Vorstellungen. Diese Art der Organisation hilft mir, entspannt zu bleiben und mich ausführlich vorzubereiten. Ich nehme mir gerne Zeit für mich selbst, beispielsweise zum Schminken und Musik hören, um mich aufzuwärmen und mental auf den Auftritt einzustimmen. Diese kleinen Routinen helfen mir, mich zu fokussieren. Natürlich spielen weitere Aspekte wie die Präzession, die Technik beim Tanzen und eine gute Atmosphäre innerhalb des Ensembles ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Mischung aus allem macht es aus.
Für mich ist Tanzen das, was mir am meisten Spaß macht und mich erfüllt. Schon seit meiner Kindheit ist Bewegung und Tanz ein fester Bestandteil meines Lebens, sowohl als Hobby als auch Beruf. Natürlich gibt es auch Tage, an denen ich nicht so viel Lust habe, sei es wegen Schmerzen oder Müdigkeit. Aber letztendlich ist es die Freude am Tanzen, die mich antreibt. Wenn ich auf der Bühne stehe und diese Verbindung zum Publikum spüre, wenn ich sehe, wie jemand lächelt und mir persönlich in die Augen sieht, dann weiß ich, dass ich etwas Gutes mache. Ich vermittle nicht nur mir selbst, sondern auch dem Publikum ein Gefühl von Freiheit und die Möglichkeit, für einen Moment die Sorgen des Alltags zu vergessen.
Im Jahr 2015 hatte ich das Vergnügen, mit dem renommierten Choreografen Brian Friedman zu arbeiten. Bei der Show „The One“ übernahm Roland Welke die Regie. Brian Friedman hatte es sich als Ziel gesetzt, eine Tanznummer mit Polstangen einzubauen, die eine Mischung aus Tango und Walzer sein sollte. Es war etwas Neues für ihn und ich fühlte mich geehrt, als er mich auswählte, um an diesem Projekt mit ihm zu arbeiten. Zusammen mit einer ehemaligen Kollegin verbrachte ich eine ganze Woche damit, intensiv an der Choreografie zu arbeiten. Obwohl es sehr anstrengend war, war es ein Höhepunkt meiner Karriere, mit einem Choreografen von Weltklasse wie ihm zusammenzuarbeiten. Ein weiteres unvergessliches Erlebnis war, als ich bei der Premiere der Grand Show „Arise“ aus vier möglichen Besetzungen gewählt wurde, um das Pas de deux mit meiner Kollegin Justyna zu tanzen. Als meine Kollegin hatte sie diesen Teil ebenfalls choreografiert und dabei eine unglaubliche Arbeit geleistet. Was für mich eine echte Ehre war.
Fotos: Nady El-Tounsy
Palast Berlin
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2024-11-14 14:26:10 | 1731594370
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